Keywords sind ein entscheidender Faktor dafür, dass dein Online Marketing vernünftig läuft. Du musst schließlich zunächst wissen, wonach deine Zielgruppe eigentlich sucht, wenn sie dein Produkt bzw. deine Dienstleistung im Sinn haben. Und zwar im Detail: Wonach und wie genau suchen die Leute?
Dieses Wissen ist eine Menge wert und kann den Unterschied machen zwischen einer sehr erfolgreichen und einer sehr erfolglosen Kampagne. Die Zeit, die du in Keyword-Recherche steckst, ist in keinem Fall falsch angelegt.
Ich möchte dir zeigen, wie du Keywords ganz einfach selbst herausfinden kannst – und zwar komplett ohne den Einsatz bezahlter Tools!
Warum ist Keyword-Recherche überhaupt so wichtig?
Keywords sind die Phrasen, die Menschen in eine Suchmaschine eingeben. Suchmaschinen ranken Ergebnisse danach, wie gut diese für die Suchphrase nach Einschätzung des Algorithmus passen.
Kennst du direkt beim Schreiben eines Beitrags oder einer Landing Page schon die Suchphrase, kannst du den Text direkt um das Keyword herum zentrieren.
Die Idee dahinter ist, dass Google (oder jede andere Suchmaschine) deinen Content in der organischen Suche so als besonders relevant einstuft. Mittlerweile ist Google sehr gut darin geworden, den Inhalt einer Website semantisch zu verstehen, sodass du nicht wie früher zwingend jedes Keyword mechanisch an bestimmten Stellen einbauen musst.
Es hilft aber auch dabei, deine Conversion-Rate zu optimieren. Denn, wenn du die Suchphrase direkt kennst, kannst du auch die dahinterliegende Suchintention viel besser einschätzen. Ein Keyword ist ja selbst nur eine Art abstrakter Ausdruck für etwas, was Menschen wirklich suchen. Dies ist eng verbunden mit der Customer Journey, also suchen sie beispielsweise informativen Content oder transaktionalen?
Zu guter Letzt ist gute Keyword-Recherche das A und O im Paid Advertisement wie beispielsweise SEA (s. auch die Vorteile von SEA). Du möchtest schließlich nur für die Keywords bieten, bei denen du mit deiner Website ein positives Return-on-Investment (ROI) erzielen kannst. Ansonsten verbrennst du mit hoher Wahrscheinlichkeit sinnlos Geld.
Die einzelnen Schritte im Überblick
Keyword-Recherche selbst ist an sich nicht schwer. Und schon ein kleines Investment an Zeit wird mit hoher Sicherheit einen großen Effekt haben. Natürlich kannst du dich immer tiefer in die Materie einbuddeln. Ich möchte dir mit diesem Step-by-step-Guide aber die Möglichkeit geben, ohne Vorwissen in diesem Bereich deine ersten Schritte selbst zu gehen und das komplett ohne den Einsatz bezahlter Tools.
Schritt 1: Die Liste „nach Gefühl“
Stelle dir zunächst die Frage: Wie würdest du nach dem Produkt, der Dienstleistung etc. suchen, für die du deinen Content optimieren möchtest? Welche Phrase würdest du bei Google oder einer anderen Suchmaschine eingeben?
Versuche dich auch in deine Zielgruppe reinzuversetzen. Wie würden sie danach suchen? Dies ist eng verknüpft mit deinem Zielgruppenverständnis, über das das im verlinkten Artikel mehr erfährst.
Schreibe dir ruhig alle Phrasen auf. Mache dir bewusst, dass die meisten Suchanfragen stark verkürzte Ellipsen und keine ganzen Sätze sind. Das kann jedoch je nach Zielgruppe auch schon wieder unterschiedlich aussehen.
Diese Auflistung ist eine gute erste Grundlage. Du könntest deinen Text bereits um diese Keywords herum schreiben und schon das wäre meiner Meinung nach effektiver, als komplett ohne Keywords loszulegen. Aber es geht besser!
Schritt 2: Google Ads Account anmelden
Moment, hatte ich nicht gesagt, dass wir keine bezahlten Tools brauchen?! Ja und nein. Die gute Nachricht direkt: Du brauchst keinen Cent investieren. Ein Google-Ads-Konto kostet an sich nichts. Was wir möchten, ist Zugriff auf ein mächtiges Tool namens Keyword-Planer. Das gibt es auch für Konten, die gar kein Geld ausgeben, also keine Ads schalten.
Einen Account anlegen ist einfach. Stelle nur sicher, dass alle deine Angaben korrekt und vollständig sind.
Schritt 3: Keywords im Planer recherchieren
Rufe nun den Keyword-Planer bei Google Ads auf. Dieser bietet dir mehrere Möglichkeiten. Wähle dabei „Neue Keywords entdecken“ und bleibe im Tab „Mit Keywords beginnen“. In dieses Feld trägst du dann die Suchphrasen aus deiner Gefühlsliste aus Schritt 1 in. Achtung: Du kannst über die Online-Oberfläche nur 10 Keywords gleichzeitig eingeben.
Nun beginnt die Magie: Google zeigt dir nämlich an, wie hoch das Suchvolumen für jedes der eingegebenen Keywords ist. Suchvolumen bedeutet, wie viele User im Monat nach dem jeweiligen Keyword suchen. Je mehr, desto lukrativer ist es.
Der Planer zeigt dir auch zusätzliche Infos wie den Cost-per-Click oder den Wettbewerb an, das geht jedoch meiner Meinung nach für Anfänger zu weit, sodass du es erstmal getrost ignorieren kannst – insbesondere, wenn du es primär für SEO machst.
Sehr praktisch ist, dass Google dir in der Regel zusätzliche Keyword-Ideen anzeigt, die mit deinen eingegebenen Ideen eng verwandt sind. Diese solltest du dir unbedingt anschauen, denn nicht selten verbergen sich hier alternative Formulierungen, die ebenfalls oft gesucht werden, die du davor aber gar nicht im Blick hattest.
Manchmal bin ich immer noch regelrecht erstaunt, wie unterschiedlich Menschen suchen. Nämlich dann, wenn ich herausfinde, dass mein „Gefühls-Keyword“ kaum Suchvolumen hat, aber ein anderer Begriff sehr stark gesucht hat. Gefühle können eben täuschen – und von sich selbst auf andere schließen auch!
Findest du wirklich gar kein Keyword mit Suchvolumen, musst du noch einmal von vorne anfangen. Vielleicht suchen Menschen nach einem Synonym? Oder vielleicht sucht tatsächlich niemand danach – eine bittere Pille, aber es ist besser, es direkt im Voraus zu erfahren.
Schritt 4: Google Trends & W-Fragen-Tool
Im Prinzip bist du mit dem Keyword-Planer schon gut bedient. Du kannst zusätzlich auch noch Google Trends und das W-Fragen-Tool bedienen.
Trends zeigt dir insbesondere an, wie sich das Suchvolumen entwickelt hat und eignet sich besonders gut für Keywords mit stark zeitlich oder saisonal eingegrenzter Relevanz. Außerdem zeigt es dir an, wie sich das Suchinteresse nach Region unterscheidet.
Das W-Fragen-Tool ist ein kostenloses Tool, um dir zu einem beliebigen Keyword alle gesuchten W-Fragen anzuzeigen, also „was“, „wie“, „wo“ und so weiter. Es ergibt durchaus Sinn, diese Fragen zu beachten und in die Seite einzubauen, was beispielsweise im Rahmen einer FAQ-Sektion gut funktioniert. So manches informatives Keyword existiert sogar primär als W-Frage!
Schritt 5: Die Auswahl eingrenzen und zusammenfassen
An diesem Punkt hast du hoffentlich eine ganze Liste von Keyword-Ideen mit zugeordnetem Suchvolumen. Nun steht die Konsolidierung an: Welche dieser Keywords sind besonders relevant und wie schaffst du es, sie in einem Text zusammenzufassen?
Im SEO ist es nicht unbedingt immer sinnvoll, dich auf die Suchphrasen mit dem höchsten Suchvolumen zu stürzen. Diese werden mit hoher Sicherheit härter umkämpft sein und hier kommt es auf deine konkrete Website an, ob du Chancen hast, auf Seite 1 vorzustoßen.
Kleinere Websites fahren mit nischigeren Nebenkeywords am Anfang oftmals besser. Es gibt weniger Wettbewerb um diese, sodass du mit einem speziell darauf ausgerichteten Text bessere Chancen auf ein gutes Ranking hast.
Wann sind bezahlte Tools sinnvoll?
Du wirst im Netz viele SEO-Tools finden, die eine Keyword-Recherche erlauben, aber monatlich etwas kosten. Meiner Meinung nach ergeben diese aber nur in seltenen Fällen Sinn. Ich schätze, dass meine oben dargelegte Methode in 95 % aller Use-Cases absolut ausreicht und bezahlte Tools hier kaum Mehrwert bringen werden.
Dazu kommt, dass selbst die Anbieter bezahlter Tools meistens auf die API von Google zurückgreifen, die Zahlen für Suchvolumen also nicht groß anders aussehen sollten – und die bekommst du kostenlos.
Bezahlte Tools sind dann eine Überlegung wert, wenn, du Keyword-Recherche im großen Still betreiben oder du das Tool auch für andere Zwecke nutzen möchtest, etwa, um deine Rankings zu tracken. (Wenn du anderer Meinung bist, sag mir gerne Bescheid!)
Ich hoffe, ich konnte dir hiermit einen guten Überblick geben und du machst dich schon bald daran, deinen Content Keyword-optimiert zu schreiben. 😊