Darum ist KI à la ChatGPT für SEO (k)eine Alternative

KI-Texte im SEO: Weg mit dem Ramsch, her mit dem Mehrwert

Manche nennen es eine Revolution, andere sehen gar eine komplette Neuorientierung des Internets voraus: AI (Artificial Intelligence) bzw. KI (Künstliche Intelligenz) ist in aller Munde. Und es ist bereits jetzt klar: KI wird das Internet langfristig verändern.

Auch für SEO ist das Thema sehr relevant, denn mit neuartigen Programmen wie beispielsweise ChatGPT können auch längere und komplexe SEO-Texte theoretisch in Sekundenschnelle erschaffen werden. Wird Content mit einem Schlag vom Flaschenhals zur schnell produzierten Massenware? Und wenn ja: Wie kannst du mit KI-Texten im SEO erfolgreich sein?

Update Januar 2025: Es sind ein paar Jahre vergangen, seit ich diesen Beitrag das erste Mal veröffentlicht habe. Mittlerweile habe ich ein deutlich differenzierteres Bild der Lage, das ich dir vermitteln möchte.

Was können KI-Tools wie ChatGPT eigentlich?

„ChatGPT ist ein tolles Programm, weil es in der Lage ist, menschenähnliche Konversationen zu führen und dabei auf eine Vielzahl von Themen und Fragen einzugehen.

Es verwendet maschinelles Lernen und natürliche Sprachverarbeitung, um seine Antworten zu generieren, was bedeutet, dass es in der Lage ist, sich an neue Themen anzupassen und immer besser zu werden, je mehr es genutzt wird. ChatGPT ist auch in der Lage, menschenähnliche Emotionen und Persönlichkeiten darzustellen, was es zu einem idealen Werkzeug für die Interaktion mit Benutzern macht.

Alles in allem ist ChatGPT ein leistungsstarkes und nützliches Programm, das für viele verschiedene Anwendungen genutzt werden kann.“

Na, ist dir etwas aufgefallen? Die Ausführungen in Anführungszeichen sind allesamt von einer Künstlichen Intelligenz erstellt. Ich dachte mir, es ist doch nur passend, wenn ich die KI selbst ihre Vorzüge auflisten lasse.

Eigentlich trifft es ChatGPT hier schon auf den Punkt. KI ist so mächtig, weil sie sich ständig weiterentwickelt, immer besser wird. Und zwar mit jeder Nutzung.

Und immer mehr stößt KI auch auf Felder vor, die für die längste Zeit als Bastion des menschlichen Schöpfungsdrangs galten: Kreative Dinge wie das Schreiben von Texten oder das Malen bzw. Zeichnen von Bildern.

Was macht ChatGPT im Speziellen so besonders?

Die jetzige Zeit wird sicherlich als einer der Wendepunkte für die Entwicklung Künstlicher Intelligenz im Alltag eingehen. Und ich bin überzeugt, ChatGPT von OpenAI wird einen großen Anteil daran haben.

Es liegt jedoch nicht daran, dass das Tool das erste seiner Art ist. AI-generierte Texte gab es schon davor. Was ChatGPT jedoch zum ersten Mal perfektioniert, ist die „konversationale“ Steuerung. Du „unterhältst“ dich mit ChatGPT im Prinzip wie mit einem Menschen.

Das hat noch kein anderes Programm bislang so gut geschafft. Und genau dieser Aspekt ist es, der viele Menschen so begeistert. Es wirkt so natürlich, es ist alles im Fluss. Aus meiner Erfahrung mit anderen KI-Programmen weiß ich, dass diese in der Anwendung oft sperrig sind. ChatGPT ist dagegen Texter, Coder, persönlicher Assistent und Alleinunterhalter zugleich.

Es erfindet kein Konzept neu, aber es verpackt sie vielleicht das erste Mal in eine polierte Verpackung. Es ist „rund“. Es „läuft“. Und auch die Ergebnisse stimmen. Zwar hat jedes KI-Modell seinen eigenen, relativ unverwechselbaren Stil, den man mit etwas Erfahrung schnell identifizieren kann, aber erzeugte Texte lesen sich dennoch meistens sehr flüssig.

Ein bisschen erinnert mich das Ganze an den Film „Her“ mit Joaquin Phoenix (Empfehlung meinerseits) und ich behaupte, wir sind von der Situation dort gar nicht mehr so weit entfernt.

Was sind die möglichen Folgen?

Die Folgen von weitverbreiteter Künstlicher Intelligenz sind meiner Meinung nach gravierend. Ich möchte nicht auf jede Nuance eingehen, aber die wichtigsten (möglichen) Folgen skizzieren.

KI wird mit Sicherheit unseren Alltag langfristig revolutionieren. Sie ist disruptiv und in vielerlei Hinsicht geradezu unschlagbar. Unschlagbar schnell, unschlagbar günstig, unschlagbar lernfähig.

Damit ist sie aber auch eine direkte Bedrohung.

Einerseits für kreative Berufe. Schon jetzt zeichnet sich ab, dass beispielsweise Illustratoren und andere Künstler es wahrscheinlich sehr schwer haben werden, sich gegen Künstliche Intelligenz durchzusetzen.

Ich möchte damit keine Debatte starten, welche Kunst „besser“ ist. Oder ob AI jemals den kreativen Funken der menschlichen Seele imitieren kann. Ich glaube, hier wird der Mensch ultimativ die Nase vorne haben. Das ist jedoch für die meisten Künstler wahrscheinlich nur ein schwacher Trost.

Künstler leben von Aufträgen. Und Aufträge sind sehr oft sehr schnöde Sachen wie eben Bilder auf Bestellung. Für Websites, CD-Cover, Videoprojekte, Booklets, Bücher oder Unterhaltungszwecke… die Liste ist endlos. Hier geht es nicht darum, ein „ultimatives Kunstwerk“ zu erschaffen, sondern dem Auftraggeber etwas zu liefern, das diese:r für sein/ihr Projekt nutzen kann – zu einem vertretbaren Preis.

Künstliche Intelligenz ist extrem schnell und günstig. Du kannst ein Bild in Sekunden erschaffen lassen. Und wenn es dir nicht gefällt, kannst du es so lange neu versuchen lassen, bis es dir gefällt. Welcher Mensch kann da mithalten? Vor allem zu einem Preis, der Größenordnungen niedriger als der gängige Marktpreis für Einzelaufträge ausfällt.

AI ist aber auch eine Bedrohung für Services wie beispielsweise Google und andere Portale, in denen Menschen nach Informationen suchen. Das Prinzip hinter Google hat sich in den letzten 20 Jahren eigentlich kaum verändert. Du gibst einen Suchbegriff ein und die Suchmaschine zeigt dir eine Liste von Ergebnissen an.

Die Interaktion mit ChatGPT kommt aber viel näher an das heran, was wir Menschen als „natürlich“ empfinden. Wir kommunizieren mit dem Programm wie mit einem Menschen. So wie es beispielsweise schon mit Siri funktioniert.

ChatGPT verarbeitet die Informationen, die es findet, und gibt sie weiter, wie es ein Mensch tun würde. Es gibt keine „Suchergebnisseite“ mehr, auf der Anzeigen ausgespielt werden könnten. Und das ist eine direkte Bedrohung unter anderem für Googles Geschäftsmodell. Es ist daher kein Wunder, dass Google selbst nun einer der führenden Anbieter von künstlicher Intelligenz ist und ChatGPT selbst schon längst in die Suchmaschine von Bing integriert ist. Wenn du sie nicht schlagen kannst, schließe dich ihnen an.

Darum ist Künstliche Intelligenz für SEO so interessant

Suchmaschinenoptimierung (SEO) hat viele Facetten. Aber ein zentraler Aspekt, der bei jeder langfristig ausgelegten SEO-Strategie im Fokus steht, ist Content. Inhalte, nach denen Menschen suchen und die sowohl Mensch als auch Suchmaschine begeistern.

Content zu erstellen, ist dabei der Flaschenhals. Oder besser gesagt: war. Wenn es möglich wäre, würde jeder SEO-Experte mit einem Schlag jedes mögliche Keyword bedienen. Von Menschenhand geschriebener Content ist jedoch teuer und zeitaufwändig. Vor allem, wenn Zeit in eine umfangreiche Themenrecherche gesteckt werden muss.

ChatGPT dagegen spuckt fertige Texte nach ein paar Sekunden Wartezeit aus. Und jeder Text ist praktisch gratis. Ähnlich wie bei den Bildern, eine Value Proposition, die unschlagbar erscheint. Ein teurer Flaschenhals lässt sich mit einem Schlag eliminieren.

Und die Möglichkeiten reichen ja sogar noch weiter. Künstliche Intelligenz könnte lernen, die Lesegewohnheiten von Menschen besser zu verstehen. Oder gar den Ranking-Algorithmus von Google. Sie könnte eines Tages Texte verfassen, die bis ins kleinste Detail optimiert sind – hunderte oder tausende am Stück.

KI ermöglicht einen neuen Ansatz: Programmatisches SEO

Die bahnbrechende Entwicklung bei künstlicher Intelligenz hat eine ganz neue Art von SEO ermöglicht, das sogenannte programmatische SEO. Hier werden wie beschrieben hunderte oder sogar tausende Texte gleichzeitig nach einem festgelegten Schema erstellt und veröffentlicht. Schon jetzt wird das Internet mit solchem Content geflutet, was dazu führt, dass Google bereits reagiert hat und Content mittlerweile komplett neu bewertet.

Es kristallisiert sich jetzt schon heraus, dass die Wichtigkeit von Content im Allgemeinen abgenommen hat, wenn es um Rankings geht. In einer Welt, in der jeder zu jedem Keyword in Sekundenschnelle Content produzieren kann, legt Google stattdessen Wert auf andere Dinge, die sich nicht so leicht erzeugen lassen. Dazu zählt beispielsweise die Markenbekanntheit, die etwa über die Anzahl der Suchanfragen mit Brand-Bezug bestimmt wird.

Dennoch kann programmatisches SEO immer noch funktionieren – vorausgesetzt du weißt, wie es richtig geht. Wenn du einfach drauflos ChatGPT & Co. zu deinem Textsklaven machst und die Texte gar ohne Korrektur online stellst, wirst du wahrscheinlich feststellen, dass deine Rankings eher sinken als steigen. Google hat kein Interesse daran, minimalen Effort mit guten Rankings zu belohnen – und genau darin liegt die Crux!

Aus dem Meer des KI-Ramsches recken sich die Inseln des Mehrwerts

Für Google ist es in erster Linie unerheblich, ob ein Text KI-generiert ist. Das entscheidende Kriterium bei der inhaltlichen Bewertung der Suchmaschine liegt darin, inwieweit der Text bzw. die URL insgesamt einen Mehrwert bietet. Du kannst dir dieses Wort fett anstreichen. Mehrwert. Mehrwert. Und nochmals Mehrwert.

Mehrwert generierst du nicht, indem du dieselben Informationen, die anderswo bereits zu Haufe verfügbar sind, einfach in anderen Worten neu verpackst. Aber genau das ist das, was KI-Texte in den allermeisten Fällen sind. KI-Texte haben fast nie einen wirklichen Mehrwert. Es kann Ausnahmen geben, etwa wenn die KI bekannte Informationen in Zusammenhang stellt oder umfangreiche Informationen gut zusammenfasst. Aber in den meisten Fällen wirst du daran verzweifeln, aus ChatGPT & Co. einen echten Mehrwert zu generieren.

Mehrwert kann vieles sein. Vielleicht hast du Daten erfasst und ausgewertet, die es vorher nicht gab? Vielleicht hast du auf Grundlage deiner eigenen, individuellen Erfahrungen einen Testbericht verfasst, der sich an Menschen in einer ähnlichen Situation wie deiner richtet, den es vorher nicht gab? Vielleicht bist du auch ein Trendsetter und redest über Ideen und Konzepte, die es noch nie gab.

Mehrwert hat viele Gesichter und dieser führt dazu, dass du in Zukunft die besten Chancen hast, gute Rankings zu ergattern.

Mein Fazit: KI-Texte sind für SEO riesige Chance – mit Bedacht

Die Fähigkeiten von Künstlicher Intelligenz à la ChatGPT, Claude, Perplexity etc. sind großartig. Fast schon zu schön, um wahr zu sein. Sie eliminieren Content als Flaschenhals im Prinzip im Handumdrehen. Du bist bei der Skalierung von Websites auf einmal nicht mehr durch die Verfügbarkeit von Content eingeschränkt. Du kannst so viel produzieren, wie du möchtest. Auch tausende und zehntausende URLs.

Jedes noch so longtailige Keyword kann so abgedeckt werden. Und warum bei einer Website stoppen? Erstelle mehr Websites und noch mehr. Du kannst alles machen, alles bedienen, alles abdecken. Die Monetarisierung? Dank Affiliate-Marketing & Co. ein Kinderspiel. Die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt, nicht auf KI-Content zu setzen gerade aberwitzig. Einem Menschen viel Geld bezahlen, der dir im Monat eine Handvoll Texte produziert?!

Es tut mir leid, aber die Zeit, in der du mit schnell erstellten Ramschtexten bei Google erfolgreich sein konntest, sind leider schon vorbei. Das Fenster hat sich geschlossen, hier hättest du direkt einsteigen müssen, um noch etwas vom Kuchen abzubekommen. Massengefertigter KI-Ramsch ist kein Erfolgsrezept mehr. Es gibt auch weiterhin Möglichkeiten, mit programmatischem SEO erfolgreich zu sein, aber das ist sehr Einzelfall bezogen und erfordert deutlich mehr Hirnschmalz, als ein LLM mit Veröffentlichungsrechten in dein WordPress zu integrieren.

Ein guter Text, insbesondere bei informativen Texten, hat eine Story, er erzählt eine Geschichte. Es gibt einen roten Faden, an dem er sich entlanghangelt. Eine Story ergibt sich aus den Gegebenheiten, über die gesprochen wird. Es ist die Kunst, aus Fakten etwas zu weben, das nicht nur informiert, sondern auch unterhält. Und eben auch, neue oder alte Fakten und Ideen auf eine Weise aufzubereiten, die es vorher in dieser Form nicht gab. Das ist die Grundlage von Mehrwert, der künftig das entscheidende Kriterium für den Erfolg von KI-Texten im SEO sein wird.

Mehrwert basiert auf Wissen. Auf Fakten. Auf Erfahrung. KI-Tools bedienen sich des Internets für ihre Recherche. Aber sie wissen nicht, was wahr ist und was nicht. Und sie können auch nur sehr begrenzt etwas Neues erschaffen. Zumindest etwas, das wirklich Mehrwert bietet. Mal davon abgesehen, dass AI auch heute noch häufig blanken Unsinn produziert, der komplett losgelöst von der Realität ist. Beim Gedanken, KI-Texte ohne Qualitätskontrolle in Massen online zu stellen, bekomme ich Schaudern.

Es herrscht in der SEO-Community mittlerweile ein relativ fundierter Konsens, dass KI unausweichlich sein wird. KI wird alles revolutionieren, auch das Suchverhalten im Internet. Was das am Ende bedeutet, kann derzeit noch niemand voraussehen. Sich gegenüber Künstlicher Intelligenz zu verschließen, wäre aus meiner Sicht daher ein riesiger Fehler.

Schon jetzt kann KI sehr hilfreich sein. Sie kann dir bei der Recherche helfen. Sie kann wertvollen Input und Ideen liefern. Und ja, sie kann auch beim Texten behilflich sein. Je nachdem, wie du arbeitest, kannst du damit deinen Workflow deutlich verbessern, effizienter arbeiten und insgesamt bessere Ergebnisse liefern. Das ist KI-Nutzung mit Bedacht und für SEO ein absolutes Plus.

Und wenn du es tatsächlich schaffst, mit einem Fingerschnipp etwas zu erzeugen, das bei Google funktioniert, dann schreib mich bitte sofort an. Ich wäre interessiert an einer Zusammenarbeit. 😉

Weitere Beiträge

SEO & Überschriften-Struktur
In 5 Schritten zur perfekten Überschriften-Struktur

Wie schaffst du es, einen Artikel zu schreiben, der Leser und Suchmaschine gleichermaßen begeistert? Die definitive Antwort auf diese Frage ist der heilige Gral des SEO. Wir wissen zumindest eines: Ohne gute Überschriften geht es nicht! Überschriften gliedern deinen Text in sinnvolle Abschnitte – und die machen es sowohl für den Menschen als auch für die Maschine einfacher, eine Website zu verstehen. Ich erkläre dir im Folgenden, worauf du bei deiner Überschriftenstruktur achten solltest, um maximale Effekte für dein SEO zu erzielen.

Mehr lesen »
Seobility Erfahrungen im Test
Seobility – Meine Erfahrungen mit dem SEO-Tool im Test

Seobility ist ein Tool, mit dem du deine SEO-Performance über längere Zeiträume tracken, SEO-Probleme auf deiner Website aufspüren und neue Impulse für die weitere Optimierung erhalten kannst. Ich möchte dir meine Erfahrungen mit Seobility aus eigener Nutzung bzw. einem Test über längere Zeit berichten und dir die Stärken und Schwächen des Tools aufzeigen.

Mehr lesen »
Wie werde ich bei Google gefunden?
Wie werde ich bei Google gefunden? Eine Anleitung!

Fragst du dich, wie du bei Google besser gefunden werden kannst? Möchtest du im Internet generell sichtbarer sein, um mehr potenzielle Kunden zu erreichen und mehr Umsatz zu erzielen? Eins vorweg: Einen „magischen Trick“ gibt es nicht. Bei Google sichtbarer zu werden, ist, wie fast alles, das Ergebnis harter Arbeit. Aber: du kannst etwas tun und wenn du es smart anstellst, schon für verhältnismäßig wenig Aufwand einiges erreichen!

Mehr lesen »
Cookie Consent mit Real Cookie Banner