Internationales E-Commerce: So gelingt es mit Erfolg

Internationales E-Commerce: Alle Infos

Du möchtest mit deinem Online Shop ins Ausland verkaufen? Das Anbieten von Waren im Ausland ist ein sehr guter Weg, um die Zahl deiner potenziellen Kunden und damit deinen Umsatz praktisch auf einen Schlag stark zu erhöhen. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten.

Ich möchte dir zeigen, wie du dich bestmöglich auf internationales E-Commerce einstellen kannst, um beispielsweise mit deinem Shopify international zu verkaufen. Dabei gehe ich vor allem auf SEO, also Suchmaschinenoptimierung, ein, aber auch noch auf andere Aspekte, die du dabei unbedingt beachten solltest.

Was ist internationales E-Commerce?

Mit internationalem E-Commerce, auch International E-Commerce genannt, ist der Verkauf von Waren über Online Shops an Verbraucher im Ausland gemeint. Je nach Einzelfall kann damit der Verkauf ausschließlich in Länder des europäischen Wirtschaftsraums oder darüber hinaus gemeint sein.

Sobald dein Online Shop ein anderes Land beliefert, handelt es sich um einen Fall von internationalem E-Commerce.

Welche Chancen bietet International E-Commerce?

Mit der Ausweitung deines Verkaufs auf mehrere Länder bietet sich dir die Chance, deine Umsätze kurz- und langfristig deutlich zu erhöhen, da du wesentlich mehr potenzielle Kundschaft ansprichst. Dabei hast du den Vorteil, dass du dein Sortiment und deine Shop-Struktur nicht sehr groß anpassen musst, wenn du bereits einen laufenden Shop für ein Land hast.

Mit dem Verkauf ins Ausland kannst du deinen Webshop langfristig wesentlich besser skalieren.

Welche Hindernisse gibt es?

Der Verkauf von Waren ins Ausland stellt dich vor verschiedene Hindernisse, die jedoch allesamt zu lösen sind. Folgende Voraussetzungen musst du unbedingt erfüllen:

  • Du musst in der Lage sein, im jeweiligen Land legal Geschäfte zu führen
  • Deine Pakete müssen in alle Zielländer ausgeliefert werden können
  • Du musst eventuell abweichende Bestimmungen zum Rückgaberecht beachten
  • Du musst Zahlungen aus den angepeilten Ländern verwerten können und das am besten in Landeswährung
  • Dein Shop sollte sich an die angepeilten Ländern in Landessprache richten und ein entsprechendes Service-Angebot bieten

Es ist dabei deutlich einfacher, wenn du lediglich in Länder des europäischen Wirtschaftsraums liefern möchtest, da hier der legale Aspekt trivial ist. Noch einfacher wird es, wenn du dich dabei ausschließlich auf Länder des Euro-Raums beschränkst, da du Komplikationen mit anderen Währungen vermeidest.

Allerdings setzt du so deiner Skalierung Grenzen. Außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums wird die Lage schon deutlich unübersichtlicher, allerdings kann es sich trotzdem sehr stark lohnen. Insbesondere wenn du Nischenprodukte vertreibst, empfehle ich dir, so viele Länder wie möglich zu bedienen.

So gehst du am besten vor

Im Folgenden möchte ich dir kurz skizzieren, was du beim Anpassen deines Shops auf internationales E-Commerce unbedingt beachten solltest. Ich beanspruche dabei nicht Vollständigkeit, sondern möchte dir vor allem Anhaltspunkte liefern, an denen du dich entlanghangeln kannst.

Ich lege besonders großen Wert auf den SEO-Aspekt und kann dich hier auch fundiert direkt unterstützen. Bei legalen Fragen oder Fragen mit direktem Bezug zum Geschäft wie Lieferanten kann ich dir leider nicht substanziell helfen, allerdings wirst du hier wahrscheinlich ohnehin bei jedem Land einzeln nachschauen müssen, wie es läuft.

Mach deinen Shop erst einmal für ein Land klar

Wenn du dich an das Abenteuer internationales E-Commerce heranwagen möchtest, empfehle ich dir zunächst, dich erst einmal auf ein Land zu beschränken. Insbesondere dann, wenn du noch über keinen bereits laufenden Shop verfügst, solltest du die Verkomplizierungen durch Internationalität erst einmal umschiffen. Es ist nicht trivial, einen Shop überhaupt zum Laufen zu bekommen.

Du benötigst ein Shopsystem, Inventar-Software, Automatisierungen, um Bestellungen abzuarbeiten, Systeme zur Buchführung etc. Konzentriere dich hier erst einmal auf die Basics und sammle Erfahrungen in einem einzelnen Markt, um deine Systeme, dein Sortiment und deine Website auf einen guten Stand zu bringen.

Von da aus ist es wesentlich einfacher, dich international erfolgreich zu positionieren.

Fixiere dich auf bestimmte Zielländer

Ich empfehle dir, bei der Internationalisierung deines Online Shops mit Bedacht vorzugehen und neue Zielländer nach und nach zu bedienen. So kannst du erste Erfahrungen mit internationalen Verkäufen sammeln und sicherstellen, dass dein Shop gut darauf vorbereitet ist. Es ist nach meiner Erfahrung sehr viel einfacher, einen Shop auf weitere Länder und Sprachen auszuweiten, wenn bereits ein „Pilotprojekt“ für 1-2 Länder erfolgreich verlaufen ist.

Beachte gesetzliche Voraussetzungen

Willst du in ein neues Land verkaufen, solltest du zunächst darauf achtgeben, ob das für dich legal möglich ist. Für Länder im europäischen Wirtschaftsraum ist dies meist trivial, da hier das freie Geschäftemachen größtenteils garantiert wird (sofern du selbst Teil des europäischen Wirtschaftsraums bist).

In vielen anderen Ländern ist es ebenfalls wenig problematisch, allerdings gibt es auch Ausnahmen wie beispielsweise Südkorea, wo du eine spezielle Lizenz benötigst. Noch komplexer ist es in der Volksrepublik China, wo du einen lokalen Partner benötigst.

In jedem Fall solltest du auch beachten, inwieweit Bestimmungen für den Verbraucherschutz sich unterscheiden. Dies kann insbesondere beim Punkt Rückgaberecht einen Unterschied machen. Du solltest dich darauf einstellen, Kunden aus unterschiedlichen Ländern gemäß ihren jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen zu bedienen.

Schließe Deals mit Lieferanten

Damit ein Paket bei einem Kunden im Ausland ankommt, muss es ausgeliefert werden – soweit, so klar. Hier kannst du Angebote von Paketlieferanten vergleichen und das beste für dich auswählen. Es ist möglich, dass du für bestimmte Länder unterschiedliche Anbieter auswählst, je nachdem, was für dich am vorteilhaftesten ist.

Stell dein Bezahlsystem richtig ein und nimm Preisanpassungen vor

Ich empfehle dir unbedingt, Zahlungen falls möglich immer in Landeswährung zu akzeptieren. Nicht nur ist dies in einigen Ländern gesetzlich vorgeschrieben, sondern es erhöht auch deine Conversion-Rate drastisch.

Dein Zahlungsabwickler sollte die Währungen aller Zielländer unterstützen. Zumindest solltest du für jedes Land und jede Währung mindestens einen funktionierenden Weg zur Zahlung bereitstellen. Bedenke, dass die Anzahl der Zahlungsmöglichkeiten ebenfalls ein sehr wichtiger Conversion-Faktor ist. Je mehr funktionierende Optionen du bietest, desto besser.

Die Gewohnheiten von Verbrauchern sind dabei sehr unterschiedlich. Paypal ist beispielsweise ein Bezahlsystem, was in vielen westlichen Ländern genutzt wird, aber nicht in allen. China hat sein eigenes Bezahlsystem. In der Türkei ist Paypal verboten. Und Russland ist vom internationalen Zahlungssystem derzeit abgeschnitten (wobei Lieferungen hier ohnehin sehr schwierig werden würden). Ich möchte dir nur Beispiele nennen, um dich für dieses Thema zu sensibilisieren.

Der nächste wichtige Punkt ist das Anpassen der Preise in den jeweiligen Landeswährungen. Du kannst automatisierte Lösungen nutzen, die sich am jeweiligen Wechselkurs orientieren. Oder du setzt die Preise manuell, was jedoch bei großen Sortimenten und vielen Ländern sehr viel Arbeit erzeugen kann, insbesondere bei Preisänderungen und Aktionen. Am Ende sollten die Preise zwischen den Ländern vergleichbar und nachvollziehbar sein.

Neben dem Grundpreis kommen Preisunterschiede für die Lieferung dazu. Außerdem kommen auf Verbraucher in Ländern außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums ab einem bestimmten Warenwert Zollgebühren zu, über die du Käufer vor der Bestellung informieren musst.

Prüfe, welche Domainstruktur für dich am besten passt

Hast du den bürokratischen Teil hinter dir, kannst du dich weiter der technischen Umsetzung widmen. Wenn dein Shop nicht nur im Ausland funktionieren, sondern auch gefunden werden soll, solltest du über die Auswahl der passenden Top-Level-Domain (TLD) nachdenken.

Die Top-Level-Domain hat nicht nur Auswirkungen auf SEO, sondern auch auf die Conversion-Rate. Am besten schneiden dabei TLDs ab, die genau zum Zielland passen, also etwa .de für Deutschland, .fr für Frankreich und so weiter. Auf der anderen Seite können zusätzliche TLDs deinen Aufwand für den Ausbau deines Shops und die technische Wartung deutlich erhöhen. Bei Shopify fallen für einige wichtige Plugins außerdem höhere Gebühren an, wenn mehrere TLDs involviert sind.

Ich rate dir davon ab, eine einzige länderspezifische TLD für alle Länder zu verwenden. Eine .de-Domain ist beispielsweise top für Deutschland, aber im Ausland deutlich weniger wert, wenn du nicht ausschließlich nach Österreich und in die Schweiz liefern möchtest (wo es ebenfalls Abstriche gibt).

Alternativ kannst du deinen Shop auf einer neutralen Domain wie .com oder .net laufen lassen, die für alle Länder gleich gut funktioniert, wenngleich die Performance meist schlechter ist als eine jeweils spezifische Länder-TLD. Denkbar ist auch eine Hybridlösung, also beispielsweise .de für deinen deutschen Shop und .com für alle anderen Länder. Solange die Domains beispielsweise über hreflang-Verlinkungen korrekt miteinander verknüpft sind und für jede Sprachversion auf deiner .com-Domain ein eigenes Verzeichnis existiert (/en/, /fr/, etc.) spricht nichts gegen diese Lösung, wenn länderspezifische TLDs für dich ansonsten nicht in Frage kommen. Allerdings kann es je nach Shopsystem sehr schwierig sein, dies technisch umzusetzen.

Apropos korrektes Verlinken: Dies zu erklären, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Du kannst dich gerne über hreflang-Verlinkungen informieren. Letztendlich ist dies ein Thema, von dem ich überzeugt bin, dass du es am besten einem Profi anvertraust, weil es hier einiges zu beachten gilt.

Automatisiere hochwertige Übersetzungen

Eine passende Top-Level-Domain bzw. ein spezifisches Verzeichnis allein sind natürlich nur der Anfang. Deine bestehenden Inhalte wollen schließlich noch übersetzt, oder besser: lokalisiert, werden, um Kunden in deinen Zielländern bestmöglich anzusprechen.

Während du bei einzelnen Ländern dies vielleicht noch händisch mit vertretbarem Aufwand erreichen kannst, empfehle ich dir unbedingt, nach Möglichkeit von Anfang an auf skalierbare Lösungen zu setzen. Das bedeutet, automatisierte Übersetzungen zu erstellen, die du hinterher nach Bedarf noch manuell anpassen kannst.

Automatisierte Übersetzungen sind dank AI mittlerweile ziemlich gut. Es gibt zwar Fehler, aber bei einem großen Sortiment und mehreren Zielsprachen kommst du ohne Automatisierung nicht hinterher. Eine automatisierte Lösung ermöglicht es dir außerdem, in Zukunft deutlich einfacher in neue Länder zu skalieren.

Es gibt entsprechende Lösungen für praktisch alle beliebten Shopsysteme wie WooCommerce (WordPress) und Shopify.

Passe deine Feeds und das Merchant Center an

Für die meisten Online Shops sind Feeds absolut vital, um beispielsweise im Google Shopping Tab zu erscheinen oder Werbung auf Google Ads zu schalten. Denke daran, deine Feeds anzupassen und zumindest die Zielländer richtig zu setzen.

Am besten ist jedoch, du erstellst für jede Sprache einen eigenen Feed. Hier sollten deine Produkte aber natürlich auch übersetzt sein. Du kannst dein Merchant-Center so einstellen, dass die korrekten Sprachversionen in den entsprechenden Ländern angezeigt werden. Nutzt du unterschiedliche TLDs, musst du für jede einzelne davon das Merchant Center einzeln einrichten, wobei du es unter einer Marke gruppieren kannst, um die Übersicht zu verbessern.

Wie du deine Feeds konkret anpasst, hängt von deinem Shop-System ab. Hol dir im Zweifelsfall Unterstützung dafür, da es tatsächlich sehr wichtig für deinen langfristigen Erfolg ist.

Es läuft nicht? Hol dir professionelle Unterstützung!

Internationales E-Commerce ist ein komplexes Feld, bei dem es viel zu beachten gilt. Vor allem, wenn du noch über keinen laufenden Shop verfügst, kann sich das überwältigend anfühlen. Aber selbst mit einem bestehenden (nationalen) Shop ist die Ausweitung ein aufwändiges Unterfangen.

Am Ende kann sich dieser Schritt jedoch sehr für dich lohnen. Ohne größere Anpassungen am Sortiment oder deiner grundsätzlichen Betriebsstruktur kannst du auf diese Weise mit einem Schlag mehr Käufer erreichen und so deine Umsätze stark erhöhen. Und hast du das Ganze einmal eingerichtet, ist der Aufwand für das Verwalten deutlich geringer. Lass dich also nicht allein vom Aufwand abschrecken!

Benötigst du Unterstützung oder stellen sich die erhofften Erfolge nicht ein, kann sich das Hinzuziehen eines Experten lohnen. Als SEO-Freelancer für E-Commerce mit Expertise in internationalem SEO kann ich dir dabei helfen, deinen Shop auch im Ausland erfolgreich zu machen. Komm gerne mit deinem Anliegen auf mich zu, ich freue mich auf deinen Kontakt!

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